So ein runder, beglückender Ausflug war das letzte Woche! Mit dem Fahrrad sind wir dem Alsterwanderweg oder der Freizeitroute 1 ostseitig stadtauswärts gefolgt bis zur Feldmark und bis zu den Müllbergen Hummelsbüttel. Die Sonne schien, ein Lüftchen wehte all den Blütenduft in die Luft, und weil es noch vormittags war, konnten wir gemütlich radeln und dabei die üppigen Ufergärten auf der anderen Alsterseite bestaunen, ohne zu vielen Spaziergängern ausweichen zu müssen. Immer mehr wich die Schumacher’sche Uferbebauung (mit mehreren Treppenaufgängen!) naturbelasseneren Abschnitten mit kleinen Brücken in den schönsten Impressionismusfarben, mit denen sie sich im Wasser spiegelten. Plötzlich Moorflächen mit Grasnestern oder Wasserflächen zu beiden Seiten des Weges. Kinderspielplätze mit Kindern, Wiesen mit Menschen auf Picknickdecken, Spaziergänger und Radler auf den Uferwegen – der Teetzpark.
Einmal hielten wir verkehrsbedingt auf der Höhe der Sievertschen Tongrube auf der Straße und ich erblickte mein Traum-Bungalowhäuschen. Es sah etwas traurig, weil unbewohnt aus … als würde es dort auf mich warten …
Dann ging es gradeaus durch die Feldmark, auf fahrradfreundlichem Sträßchen vorbei an Rapsfeldern, Pferdekoppeln und Heuwiesen. Bis direkt zum Hummelsee. An dem wir zur Begrüßung direkt einen Badegast beim Anschwimmen beobachten durften.
Wir fanden ein Plätzchen für die Fahrräder und setzten den Weg zu Fuß fort. Alles in Vorfreude auf die bevorstehende Gipfelbesteigung der „Langenhorner Alpen“. Wir folgten dem Sandweg und der Weg gabelte sich in einen, der am Seeufer blieb, und einen, der aufwärts wies: Der machte kein Gezier mit Serpentinen, sondern führte klar und ehrlich direkt nach oben. Wir folgten ihm durch Brombeerhecken auf hartgebackenem Sand. Nicht unanstrengend. Dann standen wir oben auf dem „Monte Müll“. Direkt am Aussichtspunkt, am Fotospot. Der ganze Aufstieg hat gefühlt zweieinhalb Minuten gedauert. Also machbar. Und zur Belohnung weißeste Schäfchenwolken, Hafenpanorama mit Elphi am Horizont und Maigrün aller Schattierungen rundherum.
„Gemeinheit“ – ob die Felder dieser Feldmark früher Allmende (oder Gemeinheit), also zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung standen? Oder deuten die Knicks als Mark-Zeichen darauf hin, dass jeder schön sein Feld absteckte?
Wir hingen heutigeren Gedanken nach, als wir Kaffeebecher, Kuchen und Lakritzbänder auspackten und uns an einer windgeschützten Stelle ins Gras setzten. Ruhe, Wind, Dorfgeräusche. Eines der wenigen Flugzeuge, die uns passierten, brachte einen kleinen Jungen vor Begeisterung völlig aus der Fassung. Für den Abstieg wählten wir einen Weg, den ich im Nachhinein den Weißdornweg taufe. Denn der blühte hier in allen Größen, betörend honigsüß. Unten wieder eine Badewiese mit Picknickdecken und Kindern. Ein suchender Mann ohne Hund. Und ein alter, wunderschöner Baum.
Auf dem Rückweg streiften wir noch das Raakmoor, dann ging es auf der Glashüttenstraße südwärts direkt zurück in die Zivilisation. Immer geradeaus, leicht bergab und mit Rückenwind.
Eine Stunde später waren wir wieder zu Hause. Richtig smooth. Fünf von fünf Punkten für diesen richtig schönen vierstündigen Ausflug! Kann ich nur zum Nachmachen empfehlen.